Wie in „Über mich“ zu lesen ist, ist eines meiner Hobbys das Musik hören.
Bis Ende Juli 2014 tat ich das mit einer modernen Denon HiFi Anlage. Im Prinzip war ich mit der auch immer zufrieden. Einzig das schwarze Design störte mich, man konnte Staub wischen, wie man wollte, nach 5 Minuten waren wieder die ersten Körner zu sehen.
Dann, eines Abends im Juni, wollte ich eine Kassette hören, nichts tat sich, das Kassettendeck war defekt. Beide Treibriemen verschlissen, Ersatz war nicht zu finden.
Also „neues“ Kassettendeck besorgen. Meine Wahl fiel auf ein relativ günstiges Onkyo Integra TA-2870, in silber. Nach der Überholung, die ich selbst durchgeführt habe, läuft es hervorragend. Und mein Wusch nach einer komplett silbernen Anlage war geweckt.
Da ich in jener Zeit begann, sehr viel im HiFi Forum zu lesen, war schnell mein Interesse für alte HiFi Klassiker geweckt. Nach einiger Suche kam mir der Zufall zu Hilfe und ich kaufte einen Marantz 2265B Receiver, Baujahr Mai 1978. Sowohl optisch, als auch klanglich ein absoluter Volltreffer. Das schwierige an der Receiver Suche war, daß alle Geräte, die mich interessierten, das waren unter Anderem der Onkyo TX-4500, der Sansui G-6000 und der Yamaha CR-1020, für mein Rack zu breit waren, in das passen nur Geräte in der heute üblichen HiFi Breite von ~43cm. Aber dann lief mir der Marantz über den Weg, die einzige Heute bezahlbaren Klassiker, dessen Hersteller schon Ende der 70er konsequent auf diese Maß setzte.
Nun war endgültig klar, die Denon Anlage mußte weg, was mir auch relativ schnell gelang. Nun fehlte noch ein passender CD Player als einziges Zugeständnis an die Moderne, meine Wahl fiel auf den Yamaha CD-N500, der nebenbei auch netzwerkfähig ist und somit Internetradio, Streams vom Server, …, abspielen kann.
Zwischenzeitlich wurde auch noch ein wenig am Marantz gebastelt. Zum Einen habe ich die arg verschmutzten und vergilbten Lampenkästen aufgearbeitet (Reinigung und Neuanstrich mit weißem Heizkörperlack), zum Anderen wurde die Beleuchtung von Skale und Instrumenten auf diese LED Lampen umgebaut sowie das Vellum hinter den Instrumenten erneuert.
So weit war ich zufrieden, aber es fehlte das letzte Quentchen. Wieder im HiFi Forum gestöbert und festgestellt, daß ein schönes Kassettendeck aus den 70’ern mit klassischen analogen VU Metern hervorragend zum Receiver passen würde. Meine Wahl fiel auf ein Fisher CR-5150. Optisch äußerlich im guten Zustand, entpuppte es sich nach dem Öffnen als Großbaustelle, es war innen in einem erbärmlichen Zustand. Nach 2 Tagen intensiver Bastelei ist es jetzt aber Top in Ordnung. Und das Beste: der Klang hat mich gleich beim ersten Probehören umgehauen, in dieser Beziehung kann es mit seinerzeit deutlich teureren Decks sehr gut mithalten.
Im September 2014 dann die nächste Gelegenheit zu einer Änderung. Ich habe bei eBay ein sehr gut erhaltenes Kassettendeck Akai GXC-760D zum guten Preis bekommen. Das Akai war ursprünglich auch mein Wunschdeck, im August, als ich eines suchte, waren aber keine Geräte zum vernünftigen Preis zu finden. Am Gerät mußte ich nach dem Eintreffen fast nichts machen, Riemenwechsel, Kontaktpflege, Neuabgleich war im Prinzip schon fast alles. Die Beleuchtung der Tastatur wurde noch komplett gewechselt, da die „Play“ Taste dunkler als der Rest leuchtete.
Dazu noch einen kleinen Schönheitsfehler ab Werk korrigiert. Bei komplett silberner Aluminium Fron inkl. Bedienelementen hat es doch stark gestürt, daß der Reset Knopf des Zählwerkes aus schwarzem Kunststoff war. In der US Bucht habe ich dann ein identisches Zählwerk aus einem Kenwood Deck gefunden, bei dem auf dem Knopf eine Aluminiumkappe saß. Also gekauft und die Kappe auf das Akai verpflanzt. Nun ist es komplett.
Nun dachte ich, alles wäre perfekt, denkste.
Seit Juli bin ich sehr oft in verschiedenen Internetforen zum Thema HiFi Klassiker unterwegs, unweigerlich bin ich natürlich auch über klassische Plattenspieler gestolpert. Und stellte fest, daß mein bis dahin benutzter Thorens TD 295 MK IV, ein moderner „Brettspieler“, optisch nicht zum Rest der Anlage paßt und außerdem dank fest am Torarm montierter Headshell das Testen verschiedener Tonabnehmer erschwert.
Als erste Maßnahme wurde mein alter Technics SL-DD33 reaktiviert, ein sehr robuster Plattenspieler, der einfach nicht kaputt zu bekommen ist und sich auch optisch im fast neuwertigen Zustand befindet. Gepaart mit einem neuen, klassischen Tonabnehmer, einem Pickering TL-3, spielt er hervorragend.
Aber das war noch nicht so ganz zufriedenstellend.
Also in der Bucht gesucht und Anfang Dezember einen Yamaha YP-D71 im hervorragenden Zustand gefunden. Ist zwar ein US Modell für das 110V Stromnetz, aber einen passenden Trafo hat der Verkäufer mitgeliefert.
Dieser Plattenspieler paßt perfekt zu meinen anderen Klassikern, optisch und technisch. Und er nutzt am Arm SME kompatible Headshells, so daß es kein Problem mehr ist, in wenigen Minuten einen anderen Tonabnehmer zu montieren. Derer habe ich mittlerweile einige gesammelt.
- Ortofon M20 FL Super an Ortofon SH-4 Headshell
- Audio Technica AT 150 MLX an Audio Technica MG-10 Headshell
- Goldring 1042 an Ortofon SH-4 Headshell
- Yamaha MC-9 an Yamaha Headshell
- Yamaha MC-21 an Yamaha Headshell
Jeder hat seine eigene Klangcharakteristik und es mach einen Riesenspaß, Platten durch Tonabnehmerwechsel unterschiedlich klingen zu lassen.
Nun ist meine Anlage im Prinzip vollständig.
Aber: der Klassiker Virus hat mich infiziert, die Sammelleidenschaft hat mich gepackt und wird derzeit nur durch fehlenden Platz gebremst. Sobald dieses Problem gelöst ist, wird sicher noch so mancher Klassiker zu mir wandern. Problematisch könnten bis dahin aber wegen der immer weiter steigenden Nachfrage die Preise werden, Klassiker im guten Zustand werden immer rarer, die Kosten bei der Anschaffung immer höher.
Komplettiert wird die Anlage durch:
- 2 Boxen KEF iQ7
- Beyerdynamic DT 880 600 Ohm Kopfhörer
- Graham Slee Novo Kopfhörerverstärker
- Trigon Vanguard II einstellbarer Phono Vorverstärker
- HiFi Rack Spectral Corner 105
Den Thorens Plattenspieler, das Onkyo Kassettendeck und meinen alten Phono Vorverstärker habe ich mittlerweile verkauft.
Und wer wissen will, was ich mit der Anlage so höre, findet hier einen kleinen Überblick über meine Sammlung.
Hallo,
schöne Seite!
ich sehe da ein Akai 760d, können sie mir sagen, welche Birnen ich brauche für die VU Meter Beleuchtung, da ist bei mir eine ausgefallen.
und viell wo ich eine solche kaufen kann?
Grüsse
Marc